O wie selig sind die Seelen
1. O wie selig sind die Seelen, die mit Jesus sich vermählen, die sein Lebenshauch durchweht, daß ihr Herz mit heißem Triebe stündlich nur auf seine Liebe und auf seine Nähe geht. 2. O wer fasset ihre Würde, die bei dieses Leibes Bürde im Verborgenen schon sie schmückt! Alle Himmel sind zu wenig der Gemeine, der ihr König solches Siegel aufgedrückt. 3. Wenn die Seraphim mit Schrecken sich vor seinem Glanz bedecken, spiegelt sich sein Angesicht in der Seelen, die ihn kennen und von seiner Liebe brennen, hier schon mit enthülltem Licht. 4. Nach Jehovas höchsten Ehren wird in allen Himmelschören nichts, das herrlicher, geschaut als die Braut, die er erlesen und mit der das höchste Wesen sich zu einem Geist vertraut. 5. Drum, wer wollte sonst was lieben und sich nicht beständig üben, dieses Königs Freund zu sein? Muß man gleich dabei was leiden, sich von allen Dingen scheiden, bringt´s ein Tag doch wieder ein. 6. Schenke, Herr, auf meine Bitte mir ein göttliches Gemüte, einen königlichen Geist, mich als dir verlobt zu tragen, allem freudig abzusagen, was nur Welt und irdisch heißt. 7. So will ich mich selbst nicht achten; sollte gleich der Leib verschmachten, bleib ich Jesus doch getreu; sollt ich keinen Trost erblicken, will ich mich damit erquicken, daß ich meines Jesu sei. 8. Ohne Fühlen will ich trauen, bis die Zeit kommt, ihn zu schauen, und vorbei die letzte Nacht, da mein Geist zum obern Leben aus der Tiefe darf entschweben und nach seinem Bild erwacht. |
(Lied, Autor: Christian Friedrich Richter (1676
- 1711))
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